Wanderungen in der Region um den Grövelsjön

Schweden Juli 2021

© Klaus Goerschel

 

Liebe Freunde,

in den letzten 2 Jahren bin ich jeden Winter in der Region Grövelsjön mit Langlauf und Touren-Skiern unterwegs gewesen. Nun war der Zeitpunkt gekommen, dass ich diese herrliche Gegend auch im Sommer kennen lernen wollte. Also war ich sehr gespannt und hoffte auf gutes Wetter.

Durch meine Wanderungen im Winter auf Cross Country Skiern kannte ich die Gegend gut und plante 3 Touren auf die höchsten Berge der Umgebung:

Nach Valdalsbygget über den Köldyllen 855 m, auf den Sjöhöjden 1080 m und

den Jakobshöjden 1142 m.

 

Wie auch schon im Winter fuhr ich von Malung nach Idre und von dort zur Fjällstation Grövelsjön.

6 km vorher machte ich Halt vor dem Haus von Gote, wo ich schon seit 2 Jahren im Winter eine Bleibe gefunden hatte. Gote freute sich sehr über den Besuch und ich war froh, ihn gesund und guter Dinge begrüßen zu dürfen.

Viel Spaß beim Lesen dieses etwas kürzeren Reiseberichtes von meinen Wanderungen um Grövelsjön herum.

Es grüßt euch herzlich Klaus

 

Bevor ich mich in die Suche nach einem Campingplatz vertiefte, stattete ich Gote, meinem Vermieter in den letzten beiden Wintersaisonen einen Besuch ab.

Große Freude über das Wiedersehen!

 

So sah es im Sommer gegenüber von Gotes Haus aus. Im Winter schneeweiß, im Sommer ein wunderschönes lebendiges Grün der Natur.

 

Nicht weit von Storsätern fand ich diesen kleinen Campingplatz, auf dem ich allein gastierte.

 

Schon am nächsten Tag meiner Ankunft unternahm ich eine Wanderung zur Valdalsbygget.

Sie begann direkt am Campingplatz. Wenige Schritte später schritt ich über diese Brücke, die die Grövel überspannte.

 

Das ist die Grövel, der Fluß der aus dem Grövelsee fließt.

 

Der Wanderweg führte mich lange durch einen dichten grünen Wald, der noch vom Regen triefte.

 

Nach 2 1/2 Stunden Wanderung hatte ich die Berghöhe Koldyllen 855 m erreicht.

Schon hier konnte ich gut auf die gegenüberliegende Sjöhöj schauen.

 

Anschließend stieg ich zur Valsdalsbygget hinab und traf diese nette Paar. Wir sprachen etwas länger über den Weg, wobei mich der Kleine unverwandt anschaute. Ein Blick den ich nicht mehr vergesse.

 

Gegen Mittag erreichte ich Valdalsbygget, einen ehemaligen Bauernhof, auf dem Gote aufgewachsen war.

 

Das ist ein Blockhaus, das zur Wanderhütte umfunktioniert wurde.

 

Die Farm Valsdaslsbygget die von einem Naturzaun umgeben war.

 

Ein wilder Wanderweg führt mich wieder zurück auf die Höhe. Hier im Tal fand ich viele gut tragende Heidelbeerbüsche.

 

Das Wetter besserte sich und so hatte ich beste Sicht auf die umliegenden Berge.

 

Ein Foto auf der Gipfelhöhe des Koldyllen.

 

Ich wanderte nicht auf demselben Weg wieder zurück, sonder nahm den Wanderpfad weiter Richtung Grövelsee.

 

Talabwärts zogen leider dunkle Wolken auf und ich beeilte mich, zurück nach Storsätern zu kommen.

 

Tatsächlich fing es im Tal zu regnen an. Dass es hier wohl oft regnen musste zeigte mir die üppig grüne Vegetation an.

 

Dichtes, saftig grünes Birkenbuschwerk im Gröveltal.

Es wird nicht lange dauern, dann wird es auch hier regnen.

 

Das ist die bekannte Fjällstation Grövelsjön. Hier treffen sich viele Wanderwege und hier sind auch viele Wanderer unterwegs. Am nächsten Tag startete ich von dieser Fjällstation zu einer Wanderung auf die 1080 m hohe Sjöhöj.

 

Mit Wegweisern hatte man hier wahrlich nicht gespart. Für diese Wanderung musste ich auf den Trollstiegen linker Hand einbiegen.

 

Der Verkünder des Trollstiegen

 

Wenn man dem Pfad folgt, dann erscheinen alle paar Meter irgendwie gestaltete Trollfiguren aus Stein oder Holz, geklebt, geschnitzt, gemeißelt oder irgendwie zusammengehalten. Es war lustig und man spürte kaum, wie lang der Weg war.

 

Auf diesem Bretterpfad ging es hinunter zum Grövelsjön. Ich befürchtete Regen. Der Berg meiner Sehnsucht im Hintergrund schien in diesem Augenblick für heute kaum erreichbar.

 

Einsame Ruderer auf dem See. Unheilvolle Wolken über dem Wasser machten mir Sorgen.

 

Ich war überrascht hier, einen so schönen feinen Sandstrand zu finden.

 

Die Bootshütte am Grövelsee.

 

Ein tolles Tipi . Ich kam mit den beiden freundlichen Männern ins Gespräch und sie erlaubten mir ein Bild vom Inneren des Zeltes zu machen.

 

Es sah urgemütlich aus: Mehrere Mädels lagen um einen Zeltofen. Großes Gekichere als ich fotografierte.

 

Blick über den Abflusstrichter aus dem die Grövel fließt.

 

Der Grövelsjö auf der schwedischen Seite. Der hintere Teil ist schon norwegisches Land.

 

Über diese Brücke, die die Grövel überspannt, musste ich gehen um auf die Höj zu kommen.

 

In dieser Windschutzhütte hatte ich im Winter übernachtet. Sie war kaum wieder zu erkennen.

 

Auf der Uferebene gab es viele Freizeitaktivitäten....

 

..... für Abenteurer als auch für Familien mit Kindern.

 

Im Tal war ich der Überzeugung, dass die Zeit für eine Wanderung auf den Gipfel der Höj wohl nicht reichen wird. Also spazierte ich ohne große Hoffnung dem Berg entgegen.

 

Dann gab es den Moment, in dem ich meinte, es doch schaffen zu können.

Ich lief quer über die Wiesen und dann auf dem Grat rechts zum Gipfel hinauf.

 

Es klappte besser als ich dachte und so war ich nach gut einer Stunde auf dem Gipfel.

In einiger Entfernung hinter mir lief ein Paar, das wahrscheinlich auch auf den Gipfel wollte. Bei meinem Aufstieg verlor ich sie aus den Augen und meinte allein zu sein. Nach einer Viertel Stunde auf dem Gipfel erschienen sie plötzlich von der anderen Seite.

 

Es war eine freundliche Begegnung und gegenseitigen Fotos.

 

Beim gemeinsamen Abstieg verlor ich das Paar wieder aus den Augen.

 

Ich lief flott auf dem Wanderweg, als ich einen Ruf hörte. Das Paar, das ich auf dem Gipfel kennengelernt hatte, holte mich ein. Wir setzten uns an einen aufgestellten Tisch mit Bänken und unterhielten uns angeregt. Da stellte sich heraus, dass sowohl ich, als auch sie vom Bodensee kamen.

"Ja toll, da sind wir in der Heimat fast Nachbarn und lernen uns erst hier kennen."

Solche Begegnungen sind immer überraschend, erfreulich und regen die Phantasie an.

 

Mittlerweile hatten sich die dunklen Wolken verzogen. Ich fotografierte und so blieb ich allmählich zurück.

 

Spiegelglatt und friedlich lag der Grövelsee vor mir.

 

Ein erster Blick auf den höchsten Berg der Umgebung, die Jakobshöj, die ich morgen besteigen wollte. Der Gipfel ist allerdings jetzt nicht sichtbar.

 

Ein kleines zartes Birkenwäldchen, als wäre es von dem berühmten schwedischen Maler Carlson gemalt worden.

 

Da ich fotografierte, hatte ich die Bodenseeler nicht mehr gesehen. Auf dem Rückweg zur Fjällstation stieß ich auf ein Adventure-Auto mit Lindauer Nummer. Ja, das war das Auto des Paares, das ich gerade kennengelernt hatte. Dieses Auto war das große Hobby des Paares, mit dem sie in der ganzen Welt herumreisen konnten. Ich wünschte ich ihnen schöne Reisen und viel Glück für die Zukunft.

Ich musste noch eine Stunde laufen, um zu meinem Fahrrad zu gelangen. Als ich es erreichte, radelte ich noch eine 3/4 Stunde bis zum Campingplatz.

 

Am nächsten Tag war die Jakobshöhe mein Ziel. Sie ist mit 1100 m die höchste Erhebung der Umgebung.

 

Es war regnerisches Wetter mit Temperaturen um 5° C.

 

Unverdrossen marschierte ich den Berg hinauf, während mich die Regenwolken allmählich einholten.

 

Mit dem Regen wurde es kalt, aber der Aufstieg hielt mich warm.

 

Schließlich ließ der Regen etwas nach, doch der Wind frischte stark auf.

 

Auf dem Gipfel stand ein Funkmast. Ich freute mich, die 1142 m Höhe erreicht zu haben, doch Kälte und Wind setzte mir zu, sodass ich mich schon bald auf den Abstieg begab.

 

 

Die jungen Leute schleppten Steine zusammenbauten und bauten hier auf dem Gipfel einen Windschutz aus.

 

Hier auf den letzten Metern zur Fjällstation ließ der Wind nach.

Trotzdem blieb es kalt und regnerisch. Ich nahm mein an der Fjällstation abgestelltes Fahrad und radelte zu meinem Campingplatz.

 

Nach einer warmen Abendmahlzeit, Erbsensuppe aus der Tüte, machte ich abends noch einen kleinen Spaziergang zu den nicht weit entfernten Stromschnellen der Grövel.

Am nächsten Morgen brach ich bei trockenem Wetter gegen 10 Uhr morgens in Richtung Rogen Nationalpark auf.